Diese Bitte eines Kindes wurde zum Leitprinzip für Maria Montessori. Sie besuchte ein naturwissenschaftliches Gymnasium, studierte als erste Frau Italiens Medizin und promovierte 1896 zum Doktor
der Medizin. Während ihrer Assistentenzeit in Rom arbeitete sie mit geistig behinderten Kindern. Sie erstellte auf Grund ihrer Beobachtungen und pädagogischen Überlegungen Materialien, die sie
teilweise von anderen pädagogisch orientierten Ärzten übernahm, und weiter entwickelte. Damit erzielte sie hervorragende Erfolge im Hinblick auf die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder.
1907 gründete sie in San Lorenzo, einem Armenviertel von Rom, ihr erstes Kinderhaus, das in kurzer Zeit zu einem Mekka für Pädagogen aus aller Herren Länder wurde. Montessori gab ihren Beruf als
Ärztin auf und widmete sich ganz der Konzeption ihrer Pädagogik. Vorträge, Reisen, die Durchführung von Diplomkursen sowie das Schreiben von Büchern standen im Mittelpunkt einer unermüdlichen
Schaffensperiode.
Binnen kurzer Zeit entstanden in vielen Ländern Europas, Amerikas und Asiens Montessori Einrichtungen. Mit der Machtübernahme der Faschisten, Nationalsozialisten und Kommunisten in Europa wurden
Kinderhäuser und Schulen in Italien, Spanien, Deutschland und ganz Osteuropa verboten. Mitten in der Vorbereitung einer Vortragsreise nach Afrika starb sie im Alter von 81 Jahren 1952 in den
Niederlanden. Hier lebte sie nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.